Humangeographische Forschungsperspektiven nach dem „practice turn“ in den Sozialwissenschaften
Laufzeit: 09/2016-08/2019
Projektleiter: Dr. Susann Schäfer
Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Inhalt:
Mit seiner 1996 veröffentlichten Theorie der sozialen Praktiken setzt Theodore Schatzki neue und relevante Impulse für die Konzeptionen sozialen Handelns in den Sozialwissenschaften. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen nach der Konstitution des Sozialen und nach Verflechtung individueller Handlungsweisen mit übergeordneten sozialen Phänomenen.
Zentrale Konzepte in Schatzkis Theorie sind zum einen "Praktiken-Arrangement-Bündel", die verstärkt das Materielle für die Konstitution des Sozialen berücksichtigen, und zum anderen der "Zeit-Raum" sozialer Praktiken. Eine Analyse der Orchestrierung von Zeit, Raum und Praktiken und deren Verdichtung zu "place-path-arrays" ist der daraus folgende Auftrag für empirische Forschung. Der Zweck des Forschungsnetzwerks ist die Bündelung solcher praktikentheoretischer Forschung unter deutschsprachigen Humangeographen mit dem Ziel theoretische und methodologische Themen zu diskutieren und diese für die humangeographische Forschung weiterzuentwickeln. An dem Forschungsnetzwerk nehmen Wissenschaftlern unterschiedlicher humangeographischer Ausrichtung teil, die anhand von drei Querschnittsthemen (politische Praktiken, Praktiken der wirtschaftlichen Transformation und des Marktes, Praktiken des Konsums) die Theorie der sozialen Praktiken aufarbeiten und den von ihnen bearbeiteten Forschungsthemen neue Impulse zuführen wollen.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen auf dem Deutschen Kongress für Geographie 2017 mit handlungs- und praxisinteressierten GeographInnen diskutiert werden. Der Erkenntnisgewinn aus der dreijährigen Kooperation soll in gemeinsamen Themenheften und einem Handbuch zu "Praktiken und Raum" festgehalten werden.
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