- Anarchismusforschung, insbesondere Anarchistische Geographien
- Sozialer Wandel und Theorien des Wandels
- Gemeinschaftsforschung, insbesondere Intentionale Gemeinschaften
- Commons, Eigentum und Recht
- Ethnographie
- Hong Kong, Xinjiang und westliches China
Dissertationsprojekt
Die Anarchistische Kommune: Depropertisierung und interstitielle Autonomie
Die politische Idee und Praxis der Kommune taucht in den letzten zwei Jahrhunderten der europäischen Moderne immer wieder als ein emanzipatorischer und utopischer Horizont politischer Bewegungen auf. Mit der Kommune in ihren sehr unterschiedlichen Erscheinensformen, beispielsweise als aufständische Besetzung und Protestbewegung oder als Intentionale Gemeinschaft, wird dabei immer ein Anspruch auf soziale Autonomie aktualisiert. Kurz: Kommune dient als paradigmatischer Name für den Kampf der Leute darum, ihre Leben selbst zu gestalten.
In meiner Dissertation schöpfe ich konzeptionell aus der Geschichte und Stellung der Kommune in kommunistisch- und kommunitaristisch-anarchistischen Vorstellungen von sozialem Wandel, Revolution und einer herrschaftsfreien Gesellschaft, und untersuche empirisch Praktiken gemeinsam geteilter Ökonomien in Intentionalen Gemeinschaften, die sich selbst als politische Kommunen verstehen. Entlang eines ethnographischen Vorgehens wird konkret danach gefragt, wie sich Praktiken des Eigentums, bzw. der Kritik von Eigentum, in den untersuchten Kommunen entfalten und welche Implikationen diese für die Subjektivierung als Kommunard:innen haben.
Anhand der empirischen Untersuchung dieser Praktiken soll die Idee der Kommune, wie sie in anarchistischen Ansätzen angelegt ist und aktuell umgesetzt wird, konzeptionell weiterentwickelt und utopisch fortgeschrieben, und somit neue Potenziale der Realisierung einer autonomen Gesellschaft denkbar werden.